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Guidelinekonkordanz von Statinbehandlungen

Guideline Concordance of Statin Treatment Decisions: A Retrospective Cohort Study

Rachamin Y, Markun S, Grischott T, Rosemann T, Meier R

J Clin Med. 2020;9(11):3719

Hintergrund:

Leitlinien empfehlen die Initiierung von Statinen in Abhängigkeit vom kardiovaskulären Risiko und den Low-Density-Lipoprotein-Cholesterin (LDL-C) Werten. In dieser retrospektiven Kohortenstudie zielten wir darauf ab, die Leitlinienkonkordanz von Statin-Behandlungsentscheidungen zu beurteilen und Determinanten der Unterbehandlung in der Schweizer Hausarztmedizin im Zeitraum 2016-2019 zu finden.

Methoden:

Wir stützten uns auf elektronische Krankenakten von 8060 Statin-unbehandelten Patientinnen/Patienten (50,0% weiblich, Medianalter 59 Jahre) mit verfügbaren LDL-C-Werten und kardiovaskulärem Risiko. Die Leitlinienkonkordanz wurde auf der Grundlage der Empfehlungen der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie bewertet, und es wurde eine hierarchische logistische Regression durchgeführt, um Determinanten der Unterbehandlung zu finden.

Ergebnisse:

Wir fanden heraus, dass während der einjährigen Nachbeobachtungsphase bei 10,2% der Patientinnen/Patienten eine Statinbehandlung eingeleitet wurde. Behandlungsentscheidungen wurden in 63,0% als richtlinienkonform, in 35,8% als Unterbehandlung und in 1,2% als Überbehandlung eingestuft. Zu den Determinanten der Unterbehandlung gehörten eine geringe Abweichung von den LDL-C-Behandlungsschwellenwerten (Odds Ratio pro Abnahme um 1 mmol/L: 2,09 [95% Konfidenzintervall 1,87-2,35]), ein hohes im Vergleich zu einem sehr hohen kardiovaskulären Risiko (1,64 [1,30-2,05]), das weibliche Patientengeschlecht (1,31 [1,05-1,64]) und die Behandlung durch ältere Hausärzte/Hausärztinnen (pro 10 Jahre Altersabnahme: 0.74 [0.61–0.90]).

Schlussfolgerung:

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Unterbehandlung von Patientinnen/Patienten mit hohem oder sehr hohem kardiovaskulärem Risiko häufig vorkam, aber Hausärzte/Hausärztinnen das kardiovaskuläre Risiko und LDL-C bei ihren Behandlungsentscheidungen berücksichtigten.

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